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Deutsch – deutsche Grenzkommisson

 

Der Grenzverlauf der sog. „Innerdeutschen Grenze“ wie sie im allgemeinen Sprachgebrauch genannt wurde maß eine Länge von 1392,9 km zwischen den westlichen Besatzungszonen (Amerikaner, Briten und Franzosen) und der Sowjetischen Besatzungszone (die damalige Deutsche Demokratische Republik - DDR).

 

Der Verlauf der Grenze zur DDR wurde nach Vorverhandlungen (Jalta) vom Präsidenten der USA, Harry S. Trumann, dem Präsidenten der sozialistischen Sowjetrepubliken Generalissimus* Josef  Stalin und dem Premierminister Großbritanniens, Winston S. Churchill in einer Dreier-Konferenz in Potsdam „Cecilienhof

in der Zeit vom 17.07.1945 bis 25.07.1945 in neun Sitzungen festgesetzt und bestand mit der Gründung der beiden deutschen Staaten nach 1949 fort.

*Der Generalissimus war befugt, sowohl militärisch als auch politisch zu handeln.

 

Von der DDR wurde die deutsch-deutsche Grenze im offiziellen Sprachgebrauch als Staatsgrenze der DDR zur Bundesrepublik Deutschland bezeichnet.

In der Bundesrepublik Deutschland war häufig auch der Begriff „Zonengrenze“ gebräuchlich, vor allem in früheren Jahren, als die DDR in der Bundesrepublik oft als Zone bezeichnet wurde.

 

Die unterschiedlichen Bezeichnungen liegen darin begründet, dass im bundesdeutschen Sprachgebrauch verdeutlicht werden sollte, dass es sich bei der Grenze nicht um eine reguläre Grenze zwischen verschiedenen Staaten handelt.

 

(Schloss Cecilienhof Potsdam)


1972

Die DDR wurde 1972 durch den Grundlagenvertrag von der Bundesrepublik – zwar staatsrechtlich, aber nicht völkerrechtlich – anerkannt und konnte daher nicht als Ausland betrachtet werden.

 

Im DDR-Sprachgebrauch sollte hingegen die absolute Normalität einer „Staatsgrenze“ zwischen zwei souveränen Staaten dargestellt werden.

 

Foto: Peter Matera, Lübeck

1973

Die im einem Zusatzprotokoll zu Artikel 7 des Grundlagenvertrags vereinbarte Bildung der deutsch-deutschen Grenzkommission beginnt mit Grenzmarkierungen an der innerdeutschen Grenze bei Lübeck ihre Tätigkeit.

Personen (Mitglieder) beider deutscher Staaten begannen, die Grenze von der Lübecker Bucht bis nach Hof (1392,9 km) durch Geodäten der örtlichen Katasterämter vermessen zu lassen.

Der Grenzverlauf wurde danach markiert (durch sog. Grenzsteine bzw. hölzerne Pfähle) und dokumentiert (in einer sog. Grenzdokumentation, die aus zahlreichen Bänden bestand und im Maßstab 1:5000 bzw. als Übersichtskarten 1:25000 verfasst wurde.

Foto links:

Grenzdokumentation

 

 

 

 

 

 

Foto: Peter Matera, Lübeck

Foto oben: Neuer Grenzstein

Skizze zum Grenzstein

Der Grenzverlauf ist in der Regel durch gerade Linie zwischen den Grenzpunkten definiert. Geraden haben den Vorteil, dass sie durch 2 Punkte definiert sind und durch eine geradlinige Sichtverbindung zu realisieren sind.


Im Bereich der Braunschweiger Bundesgrenzschutzabteilung mit einer zu überwachenden Grenzlänge von 84,7 km wurde die damalige Grenzlinie zwischen dem Königreich Preußen, dem Herzogtum Braunschweig sowie dem Königreich Hannover als „neue“ DDR-Grenze vermessen und markiert.

Foto links:

Alter Grenzstein mit dem „B“ für Herzogtum Braunschweig

 

 

 

Im Bereich der Braunschweiger BGS Abteilung existierten die Grenzabschnitte:

 

18 – b – 1     Straße Grasleben – Weferlingen/DDR

bis

18 – e – 48    Straße Helmstedt – Harbke/DDR ( B 245 )


19 – a – 1     Straße Helmstedt – Harbke/DDR ( B 245 )

bis

19 – d – 34    Straße Schöningen – Hötensleben/DDR (Fährturm)


20 – a – 1     Straße Schöningen – Hötensleben/DDR (Fährturm)

bis

20 – c – 1     Straße Jerxheim – Dedeleben/DDR  ( B 244 )


21 – a  - 1     Straße Jerxheim – Dedeleben/DDR  ( B 244 )

bis

21 – f – 40    Straße Isingerode – Göddeckenrode/DDR (Steinfelder Zoll)


22 – a – 1     Straße Isingerode – Göddeckenrode/DDR (Steinfelder Zoll)

bis

22 – a - 16   Schwarze Brücke, unter der die Oker hindurch floss


Gut zu sehen ist die Bezeichnung am weißen BGS-Kunststoffpfahl –

21 – für den Grenzabschnitt

E   - für den Grenzzug

16 -  für den Grenzpunkt

 

 

Die folgenden Aufnahmen von Peter Matera, Lübeck, zeigen Mitarbeiter der deutsch-deutschen Grenzkommission bei ihrer Arbeit im Bereich der Ostsee (Priwall).


 

Mitte der 1970er Jahre wurde die Grenzmarkierung beendet.

 

 

 

 

 

In den 80er Jahren wurden noch einige Bereiche nachgemessen bzw. auch wieder Grenzpunkte hergestellt, die Landwirte irrtümlich überpflügt hatten.