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Seite erstellt: 27.05.2014

Letzte Änderung: 07.01.2019

 

 

Kontaktaufnahme zu einem Grenztruppenangehörigen / Anwerbung durch die Stasi

 

 

Der junge Zollbeamte Mario Brode versah Mitte/Ende der 1960er Jahre seinen Dienst an der innerdeutschen Grenze im nördlichen Vorharzgebiet. Die Dienststelle war die GASt Wiedelah.

 

>> Als ich meine Sachen packen musste, um mich an meinen neuen Dienstort zu melden, war in der gegenüberliegenden DDR-Grenzkompanie Wülperode zuvor die "Bombe eingeschlagen".
Ich hatte über Monate hinweg Dauerkontakte zu Angehörigen der Grenzkompanie und mich sogar per Post mit einem Soldaten angefreundet. Es konnte nicht gut gehen, denn wir wurden immer frecher und es flog irgendwann auf.
Bei einem Pfingstbesuch in Halle bei eben diesem Freund wartete auch schon die "Firma" und ließ mich nur wieder laufen in der Hoffnung auf Mitarbeit nach Rückkehr in den Westen (darüber sehr viel in einer MfS Akte).
Nix da! Ich offenbarte mich meinen Dienstvorgesetzten und wurde aus Sicherheitsgründen "aus dem Verkehr gezogen".
So blieb ich doch bis 2009 an einem großen Straßenübergang klassischer Zöllner im Reiseverkehr, machte Dienst im Verbund mit Kollegen des BGS-Einzeldienstes und bin immer noch herzlicher Gastgeber auf einen Café für Streifen der Bundespolizei oder des Zolls.<<

 

In den folgenden Dokumenten ist festgehalten

> die Kontaktaufnahme zu einem Grenztruppenangehörigen der DDR, der auf der "anderen Seite" seinen Dienst als Posten auf einem Beobachtungsturm versah,

> die aufgrund der Kontaktaufnahme für beide entstandenen Probleme und

> der Versuch der DDR-Organe, den Zollbeamten als "geheimen Mitarbeiter" zu gewinnen und

> der eigene Bericht des B. über die Kontaktaufnahme und weitere "Aktivitäten" an der Grenze, die heute zum Schmunzeln anregen, damals aber einen gefährlichen und unerlaubten Eingriff in das Hoheitsgebiet der DDR darstellten.

 

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Aufgezeichnet im Februar 2014 von Mario Brode, ehemaliger Zollbeamter in Wiedelah

 

Bericht der Abt. HA I / Abwehr

Vorschlag der Abt. HA I zur Anwerbung des Mario Brode


DDR-Bericht über die Brandlegung

Eigene Aufzeichnungen des Mario Brode


Hier warf ich Zeitungen, Zigaretten und Bier

über die Sperre vom alten K10.

Der Grenzsoldat aus Halle,

mit dem der Kontakt begann.