Grenzwanderung vom Dreieckigen Pfahl zur Silberfuchsfarm

am 10.06.2013

(Fotodokumentation)

 

 

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Grenzwanderung am 10.06.2013 vom Dreieckigen Pfahl zur Silberfuchsfarm

Seite erstellt: 11.06.2013

Letzte Änderung: 04.02.2014



Tour B4 Ehrenfriedhof - Dreieckiger Pfahl - Wurmberg - Kaffeehorst - Bremkefall - B27 - Silberfuchsfarm (mit Klick zur Tour-Karte)

BGS-Karten- und Bildmaterial vom Grenzverlauf 01 + 02 (Klick)


Von der B4 am Ehrenfriedhof zwischen Torfhaus und Oderbrück zum Dreieckigen Pfahl am ehemaligen innerdeutschen Grenzverlauf

Start war wie bei der vorangegangenen Wanderung der kleine Waldparkplatz an der Bundesstraße 4 zwischen Torfhaus und Oderbrück an der Bushaltestelle "Ehrenfriedhof". Von dort waren es auf dem nach Schierke weiterführenden Weg nur ca. 2,3 Km bis zum ehemaligen Grenzverlauf am Dreieckigen Pfahl.

Das Wetter war wiederum hervorragend für eine Wandertour geeignet. Es hatte die Nacht im Harz ein wenig geregnet. Am Morgen bei Ankunft schien jedoch bereits die Sonne und die Temperatur war auf angenehme 15° Celsius angestiegen. Im Laufe des Tages kletterte das Thermometer auf ca. 20°.

 


Ehrenfriedhof

Siehe Tour vom 06.06.2013


Entlang des Schierker Weges zur Grenze

Siehe Tour vom 06.06.2013

 


Am Dreieckigen Pfahl -  (ein markanter Grenzstein)

Siehe Tour vom 06.06.2013



Vom Dreieckigen Pfahl zum Wurmberg (Schanzenauslauf) über Stieglitzecke

Vom Dreieckigen Pfahl ging es heute nun tatsächlich in Richtung Süden. Erster Zielpunkt war der Schanzenauslauf am Wurmberg bei Braunlage.

Wegehinweise am Dreieckigen Pfahl

Der Grenzweg mit seinen Lochplatten (ehemaliger Kolonnenweg der DDR-Grenztruppen - Bild links) war mir von seinem nicht unbedingt wanderfreundlichem Untergrund schon bekannt. Ich wählte deshalb für den ersten Tourabschnitt des heutigen Tages den angenehmeren Weg westseitig des Grünen Bandes, der zudem noch durch schattigen Hochwald führte.

In der Ferne ist bereits der Wurmberg mit seinem Schanzenturm zu sehen.

Mit 971 Metern der höchste Berg Niedersachsens.


Wie Bild vor

Vergleichsfoto aus den 1970er Jahren

Natur pur


Am Meldepunkt 422

Das Wegekreuz mit Folgen

Von hier 100 Meter zum Grünen Band

Der kurze Abstecher bot einen herrlichen Blick über die Fläche des alten Grenzstreifens.

Richtungshinweis nach Braunlage über Kaffeehorst. Genau da wollte ich hin.

Aber die Lochplatten hielten mich nach wie vor davon ab, auf diesem Weg die Tour fortzusetzen.


Zurück am Wegekreuz mit dem Hinweis nach Braunlage und Königskrug.

Der Wurmberg fehlte zwar als Richtungsangabe, aber Braunlage als grobe Richtung war ja nicht verkehrt.

Ein Blick auf meine Karte hätte mich darauf gebracht,

dass ich mich auf dem falschen Weg befand.

 

Es ging vorbei am "Bösen Hund"

und entlang eines kleinen Harzbaches, der die "Große Bode" war.


Immer stetig leicht bergab entlang eines sich öffnenden Tals.

Wenn ich zum Wurmberg wollte, wieso führte dann dieser Weg jetzt schon fast einen Kilometer nur bergab (Weg 35D)?

Nach Kartenstudium machte ich kehrt.

Auf dem Weg zurück am "Bösen Hund" eine Hinweistafel mit Angabe zum Wurmberg - sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Ich hatte die falsche gewählt.

Nachdem ich am Wegekreuz den richtigen Einstieg zum Wurmberg gefunden hatte (Ulmerweg), ging es auf einem Naturwaldweg Richtung Stieglitzecke.

Vorbei am Brockenstein

Stieglitzecke

Der Goslarer Grenzabschnitt war mir als BGS-Angehöriger im Grunde während meiner aktiven Dienstzeit fremd. Erst durch die Bilder, die mir der ehemalige Sachbearbeiter Sicherheit (I/S) Werner Linde und der Goslarer BGS-Kamerad Lothar Engler für meine Internetseite 2012 zur Verfügung gestellt hatten, habe ich den Grenzabschnitt näher kennen gelernt.

Die Fotos von dem Grenzpunkt Stieglitzecke haben mich dabei besonders beeindruckt, da der Kontrast zwischen dieser todbringenden Grenze und der Schönheit einer Landschaft nicht besser dargestellt werden konnte.

Blick von Stieglitzecke zum Brocken

(Vergleichsbild 01)

(Vergleichsbild 02)

Eine herunter gekommene Schutzhütte am ehem. Grenzverlauf *)


*) Bei der Hütte handelt es sich um eine der beiden Beobachtungsanlagen der GASt Oderbrück, die von den damaligen Kollegen des Grenzzolldienstes in Blockbauweise erstellt wurden. Die Hütte stand an exponierter Stelle am südwestlichen Rande des Schierker Tals und wurde Anfang der 80er Jahre erstellt. Sie bot dem Zoll bei ausgiebigen Skistreifen optimale Bedingungen zum Aufwärmen, da ein Kaminofen mit Holzfeuerung vorhanden war. Draußen war der Wintervorrat Holz gestapelt. Die Stämme für den Bau wurden nach Absprache mit der Forst in der Umgebung geschlagen und anschließend vor Ort mit Zieheisen bearbeitet.

Die Hütte wurde als eine der wenigen nicht abgeräumt, sondern dem Braunlager Harzklub übergeben. Der Harzklub entfernte die Tür und die Fenster und baute diese zur offenen Schutzhütte um.
Somit wurde ein Stück Zoll-Grenzgeschichte im Harz erhalten.

(Textquelle: Uwe Bremer)


Wurmberg Schanzenauslauf

 

Am Aufstieg zum Schanzenauslauf.

100 Meter hinter der Baumreihe verläuft der Kolonnenweg.

(Vergleichsbild)

(Vergleichsbild)

Gegenüber Schanzenauslauf 

(Vergleichsbild)


Vom Schanzenauslauf zur B 27 (Straße Braunlage - Elend)

 

Vom Grenzweg des Grünen Bandes hatte man einen phantastischen Blick in das nördliche Harzgebiet

Kaffeehorst nach rechts

Blick hinüber zur Wurmbergschanze und Schanzenauslauf.

Bis zur Straße Braunlage-Elend (B27) sollte es nun auf dem Kolonnenweg

ca. 3 km bergab weitergehen. Mit ebenso schönen Aussichten.

 


Am Bremerborn (Bremker Born)

 

Blick auf die Grenzsperranlagen am Bremerborn (Bremker Born) und ins Tal nach Schierke (Aufnahme von Mitte der 1980er Jahre / (Vergrößern mit Mausklick).

Am Bremerborn (Bremker Born)

am 10.06.2013.

Nun hat die Natur eine freie Sicht

auf Schierke versperrt.

Auf der Tafel des Harzer Grenzweges ist diese Stelle als "Bremker Born" bezeichnet, da nicht weit von hier das Harzflüsschen Bremke entspringt, das in der Nähe der Silberfuchsfarm 5 km weiter südlich in die "Warme Bode" fließt. Auf den Topografischen Karten findet sich die Bezeichnung "Bremerborn". Die zwei unterschiedlichen Bezeichnungen für die Quelle der Bremke rühren wohl daher, dass ursprünglich die Bremke als "Bremer Bach" bezeichnet wurde.

Bild rechts: Bremke Erläuterungsschild (Vergrößern mit Mausklick)


Am Kaffeehorst

 

An dieser Stelle, an der bis 1990 ein Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen stand, befindet sich nunmehr eine offene Schutzhütte.

Der erhalten gebliebene Kolonnenzufahrtsweg führt von Schierke herauf. In den ersten Nachkriegsjahren war der Weg zwischen Schierke und Braunlage auch als "Schnapsweg" bekannt. Von Schierke wurde der bekannte Feuerstein nach Braunlage geschmuggelt und in umgekehrter Richtung Hering.

Erläuterungstafel Kaffeehorst

(Vergrößern mit Mausklick)

An der Schutzhütte traf ich auf ein Pärchen (mit Hund), das mehrere Wochen auf Wanderschaft durch den Harz unterwegs ist. Sie hatten die Nacht in der offenen Schutzhütte verbracht. Unglücklicherweise hatte es derart geregnet, dass ihre gesamte Ausrüstung nun erst einmal zum Trocknen ausgelegt werden musste.

 


Am Bremkefall

 

Weiter bergab auf dem Kolonnenweg entlang der Bremke in Richtung Süden.

Nadelwald - soweit das Auge reicht.

Kolonnenweg mit Kfz.-Abstellplatz.

Ob an dieser Stelle auch ein Beobachtungsturm stand, konnte ich nicht erkennen, werde aber versuchen, dies noch heraus zu finden.

Rechts des Kolonneweges ein Jägerhochsitz. An dieser Stelle hörte man das Rauschen der Bremke besonders stark. Ein deutliches Signal, dass sich in der Nähe der Bremkefall befand.

Nach ca. 60 Metern traf ich dann ....

.... auf die Bremke, die über mehrere kleine Kaskadenstufen (Bremkefall) ihren Weg in Richtung "Warme Bode" nahm.


An der B 27 (Straße Braunlage - Elend)

 

Grenzdenkmal an der B 27

Gedenkstein

(Vergrößern mit Mausklick)

Erläuterungstafel 01 Teil 01

(Vergrößern mit Mausklick)

Erläuterungstafel 01 Teil 02

(Vergrößern mit Mausklick)

Erläuterungstafel 02

(Vergrößern mit Mausklick)


Am Ende des Kolonnenweges an der B 27 traf am Parkplatz ein Ehepaar ein, das mit ihren Fahrrädern den Kolonnenweg in Richtung Nord (Wurmberg) hinauf wollte.

Der Mann war vor der Wende in Boizenburg an der Elbe bei den DDR-Grenztruppen stationiert und wollte jetzt unbedingt noch einmal während des Harzurlaubes auf dem Kolonnenweg entlang fahren. Ich hatte beide auf die Gefahr der Lochplatten hingewiesen und davon abgeraten, mit den Rädern einen solchen Weg zu benutzen. Ob beide und/oder ihre Fahrräder die Fahrt unversehrt überstanden haben, habe ich dann nicht mehr verfolgt - ich wollte ja noch weiter.

Die B 27 von Braunlage nach Elend.

Innerhalb von drei Tagen war die Straßenverbindung wieder hergestellt und

am 12.11.1989 um 14.30 Uhr offiziell geöffnet worden.

(Vergleichsbild)

An der Stelle, wo jetzt das Grenzdenkmal steht, befand sich früher ein Beobachtungsbunker (hinter dem Zaun links der Straße am Waldrand).


Von der B 27 zur Silberfuchsfarm

 

Südlich der B 27 nahm ich wieder den westlich der Bremke verlaufenden Weg (Kolliestraße).

 Die Bremke bildete auch in ihrem weiteren Verlauf die Grenze zw. der Bundesrepublik und der DDR (Bachmitte war Grenze).

Entlang der Bremke

Entlang der Bremke

Eine kleine Tanne wächst auf dem Moos bedeckten Stein.


 

Entlang der Bremke

Eine Holzbrücke über die Bremke verbindet an dieser Stelle seit 2004 den "von-Langen-Rundweg" auf Braunlager und Elender Seite.

Erläuterungstafel zum Wirken des Herrn von Langen (Vergrößern mit Mausklick).

 


An der Silberfuchsfarm

Die Silberfuchsfarm lag auf Bundesgebiet 50 Meter vom Grenzverlauf entfernt. Drei Km entlang der Warmen Bode erreicht man von Braunlage aus heute ein kleines gemütliches Restaurant/Cafe (mit Übernachtungsmöglichkeit), das in einer reizvollen Landschaft Ruhe und Entspannung garantiert.

Ich habe zwei sehr sympathische und nette Wirtsleute kennen gelernt, die ich sicherlich noch einmal besuchen und den selbstgebackenen Kuchen genießen werde.

 

(Vergrößern mit Mausklick)

Mehr über die Silberfuchsfarm unter http://www.silberfuchsfarm.de

 


Bilder von der Grenze an der Silberfuchsfarm

 

Gegenüber der Silberfuchsfarm

wie Bild vor

Zwei Grenzaufklärer der DDR-Grenztruppen vor dem Zaun

Luftaufnahme

Blickrichtung Norden

unten li.: der Teich an der Fuchsfarm

Bauarbeiten am Grenzzaun

Besuchergruppe an der Silberfuchsfarm


Braunlage

 

       

Nach gut drei Km Weg entlang der Warmen Bode bis zum Busbahnhof in Braunlage ein letzter Blick auf den Wurmberg mit seiner Sprungschanze.

     

 


 

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(c) Fotos von Wolfgang Roehl, Lothar Engler, Martin Mensing & Werner Linde